Wir möchtten die Argumente "Pro Südumgehung" beleuchten und stellen hier die gängigen Aussagen auf den Prüfstand.

Vielen Dank für ihr Interesse!

Stellungnahme zu Flyer IHK Limburg vom Mai 2025
Flyer_IHK.pptx  

Zusammengefasst: Der Verein gegen die Südtangente (VgS) widerspricht der IHK in mehreren Punkten.  

Die Südumgehung entlastet Limburg NICHT! 

Sie endet im Industriegebiet Diez und Staus auf der A3 können so nicht umgangen werden. 

Die angenommene Entlastung ist zu gering, um spürbar zu sein. Ziel- und Quellverkehr bliebe bestehen

 Ein LKW-Verbot droht NICHT

Schadstoffgrenzwerte werden seit 2021 eingehalten, 

Die Versorgung des Krankenhauses und der Innenstadt ist durch Kleintransporter gesichert. 

 Der Tunnel ist KEINE aktuelle Lösung

Ein Tunnel ist kostspielig, nützt kaum und biete keine Zufahrt von wichtigen Straßen (Holzheimer-, Wiesbadenerstraße). 

Die Planung gefährdet Wohngebiete und Naherholung und Gesundheit 

Eine Umsetzung ist frühestens in 15–20 Jahren realistisch und hilft bei keinem aktuellen Verkehrsproblem

Im Einzelnen zum Flyer: 

Argumente in blau von der IHK- in schwarz die Gegenargumente von unserem Verein.

Häufige Sperrungen und Unfälle auf der A3 verstärken die Verkehrsproblematik in der Innenstadt Das sehen wir auch so, jedoch hilft da eine Südumgehung nichts, da diese im Industriegebiet Diez endet, somit nicht zurück auf die A3 führt und daher für Stadt keine Entlastung bringt. Der Tunnel würde von keinem Navi als Umgehung eines Staus genutzt werden.

Luftreinhalteplan- Drohende Fahrverbote für Limburg ab 2026
Seit 2021 werden die Grenzwerte an KEINER Station in Limburg mehr überschritten. Die Daten sind auf unsere Homepage als auch beim HLNUG einsehbar. Die Verkehrsprognose für den Bundesverkehrswegeplan 2040 stellt fest, dass von 2019 bis 2040 Schadstoffemissionen (Kohlendioxid, Methan und Stickoxide) um jährlich 7 % abnehmen. Woher kommt dann die Einschätzung für 2026?

Versorgungssicherheit der zentralen Apotheke des Krankenhauses St. Vinzenz wäre durch ein mögliches LKW-Fahrverbot nicht gewährleistet.
Die Zentral-Apotheke liegt im ICE Gebiet und kann weiterhin durch LKW’s angefahren werden. Das Krankenhaus wird von Kleintransportern beliefert und wäre somit nicht gefährdet.

Derzeit herrscht eine hohe Schadstoffbelastung, sodass ein LKW-Fahrverbot droht.
2021 werden die Grenzwerte an KEINER Station in Limburg mehr überschritten. Die Daten sind auf unsere Homepage als auch beim HLNUG einsehbar. Woher kommt die Einschätzung der hohen Schadstoffbelastung?

Zudem gilt zu bedenken, dass die meisten LKW aus Richtung Diez kommen, welche nicht von Diez aus auf die Autobahn bei Diez geleitet werden. Unter diesem Aspekt wäre ein LKW-Fahrverbot ja sogar wünschenswert!

Der Anschluss zu den Industrie- und Gewerbegebieten in Limburg und Diez ist nicht gewährleistet
Sehen wir so nicht, da wir kein LKW-Fahrverbot angedroht sehen, weil die Schadstoffbelastungsentwicklung das nicht hergibt.

Seit 1967: Für die Planung ist ein Grüngürtel, die sogenannte Alttrasse, freigehalten worden
Stimmt nur bedingt. In den 70gern gab es für die Trasse einen Stadtverordneten Beschluss, diese Trasse für Verkehrsplanungen aufzugeben. Inzwischen wurden seitdem sehr viele Häuser entlang des Grüngürtels gebaut. 

Seit 2012: Die Stadt bzw. die Mehrheit der Stadtverordneten hat sich auf die Umgehungsvariante „Alttrasse“ festgelegt
Stimmt. Jedoch von Seiten der SPD mit eindeutigen Bedingungen. Der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) weist eine Straßenführung vom Hammerberg durch den Eduard-Horn-Park auf die Wiesbadener Straße entlang der Pallottinerkirche in die Stadt aus. Die Frankfurter Straße wird von der Pallottinerkirche bis zum Rewe zur Sackgasse!

Die SPD wünscht – entgegen dem BVWP)- die weitere Anbindung der Frankfurter Straße.

Dass würde bedingen, dass der Autobahnanschluss in Richtung verlegt werden muss, die neue Straße oberhalb der Frankfurter Straße verlaufen muss, wo LKW‘s einen Berg hochfahren müssen und es sehr viel Platz für diese Straßen benötigt, so dass die Jugendehrberge weichen müsste und das Tal Josaphat auch betroffen wird.

Wer trägt die Verantwortung?
… wenn ein LKW-Fahrverbot durch Schadstoffbeanstandung kommt und das Gewerbegebiet Limburg sowie das Industriegebiet Diez nur noch durch Dörfer und an Schulen entlang befahren werden können.
Wir sehen kein LKW-Fahrverbot, da die Entwicklung der Schadstoffbelastungen das nicht her gibt. (HLNUG-Auswertungen)

… wenn die Anbindung des St. Vincenz-Krankhauses nicht mehr funktioniert, weil die Lichfieldbrücke saniert werden muss.
Wieso? das Krankenhaus kann wie bislang angefahren werden.

… wenn der Limburger Einzelhandel sowie Gastronomie und Hotellerie nicht mehr erreichbar oder belieferbar sind und dadurch existenziell bedroht werden.
Wieso? Das kann weiterhin angefahren werden, denn die wenigsten werden mit LKW sondern mehrheitlich mit Kleintransportern beliefert. (und wir sehen kein LKW-Verbot) Daher stehen die üblichen Wege weiterhin zur Verfügung.

Wer kann helfen?

Die Südumgehung Limburg. Das ist Augenwischerei.
Eine Südumgehung würde frühestens in 15-20 Jahren realisiert werden können- somit hilft eine Südumgehung definitiv nichts bei aktuellen Themen. 

Folgende Probleme werden gelöst, wenn die Südumgehung kommt:

-Der Verkehr wird nicht mehr in diesem Ausmaß über die Lichfieldbrücke und die Innenstadt führen
Stimmt nicht, da es viel Verkehr aus Diez in Richtung Gießen (B49) oder Köln (A3) gibt. Zudem gibt es viel Ziel- und Quellverkehr aus der „Werkstatt“. Diese werden nicht durch eine Südumgehung reduziert.

- Die Schadstoffbelastung wird durch die Südumgehung drastisch verringert
Die Schadstoffbelastung ist aktuell bereits unter den vorgeschriebenen Grenzwerten und wird durch bereits festgelegte Regelungen „Euronorm“ und veränderter Mobilitäten weiter runter gehen, ohne dass es einer Südumgehung bedarf.

-Der Knotenpunkt Bundesstraße wird entzerrt.
Der Knotenpunkt bleibt, da die Bundesstraßen bleiben. Der Verkehr wird nicht minimiert durch Ziel- und Quellverkehr der Stadt selbst und Verkehr aus Diez kommend.

Ein bestehendes Verkehrsgutachten weist bei einer Südumgehung eine Entlastung von 15% auf der Diezer Straße aus. Die Spürbarkeitsgrenze der Reduktion liegt jedoch bei 30%, darunter wird eine Reduktion nicht wahrgenommen.

Ein langer Tunnel würde diese Entlastung noch reduzieren, da es keine Zufahrten von Holzheimer- & Wiesbadener Straße in den Tunnel geben kann.

Jedes Straßenbauprojekt muss einer Kosten-Nutzen-Analyse standhalten, und ein langer Tunnel würde die Kosten explodieren lassen.

Daher ist es mehr als fraglich, ob der Bund diese Kosten übernehmen würde, insbesondere da die Planungen im Bundesverkehrswegeplan von einem kurzen Tunnel ausgehen.



Widerlegung der Argumente "pro Südumgehung"


 Darstellung Tunnelbau. Trassenführung lt. BVWP 2030.


So sehen die Planungen BVWP 2030 aus! Ein- bzw. Ausfahrt des "Monsterkreisels" auf Höhe der Wiesbadener Straße ("Fahrstreifen" bei den Autos symbolisieren die Ein-/Ausfahrt) In der Mitte ist dann der Tunnel. Die Eckgrundstücke müssen beschnitten (enteignet) werden, um den Kreisel realisieren zu können.

 

Der Verein „Bürger gegen die Südtangente/Alttrasse e.V.“ wehrt sich seit mehr 25 Jahren gegen den Bau der Südumgehung Limburgs auf der Alttrasse.
Der Verein verzeichnet 230 Mitglieder, Anwohner aber auch entschiedene Gegner von unnötigen Straßenbaumaßnahmen in Limburg. 

Am 01.07.2022 fasste der Kreistag des Landkreises Limburg-Weilburg folgenden Beschluss: 

Der Kreistag des Landkreises Limburg-Weilburg beauftragt den Kreisausschuss im Rahmen der laufenden Bedarfsplanüberprüfung des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) eine Stellungnahme gegenüber der Bundes- und Landesregierung dahingehend abzugeben, dass die Einstufung der Südumgehung Limburg-Diez, Holzheim in getunnelter Variante auf der „Alttrasse“ in den sogenannten „Vordringlichen Bedarf“ erfolgt. 

Dem folgte am 18.07.2022 der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung in Limburg: 

Die Stadtverordnetenversammlung fordert die Bundesregierung auf, im Rahmen der gegenwärtig laufenden Bedarfsplanüberprüfung des Bundesverkehrswegeplans die Einstufung der B 54 (als Südumgehung Limburg auf der sog. Alttrasse) als getunnelte Variante in den „vordringlichen Bedarf“ vorzunehmen. Der Magistrat wird im Sinne der Umsetzung des Beschlusses aufgefordert, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Einstufung in den „vordringlichen Bedarf“ zu erreichen. 

Beide Beschlüsse fußen auf den Bestrebungen der Bürgerinitiative „Für Südstadttunnel auf der Alttrasse“, die dazu alle wichtigen Amtsträger in der Region Limburg (s. dazu die Anhänge) kontaktierten und mit ihren Behauptungen es schafften, o.g. Beschlüsse zu initiieren. 

Ein genauer Blick auf die aufgeführten Behauptungen der Bürgerinitiative zeigt jedoch, dass hier unseriös argumentiert wird und sich die Amtsträger im Landkreis Limburg-Weilburg dem viel zu leichtfertig angeschlossen haben: 

  • Bei dem Hinweis auf die Schadstoffbelastung Limburgs wird ein einzelner Tag (30.05.2022) als Beleg herangezogen und somit die jahrelange, kontinuierliche Abnahme der Schadstoffbelastung in Limburg ignoriert. So werden seit Mitte 2021 die EU-Grenzwerte sogar an der bisher hauptbelasteten Kreuzung Schiede in Limburg regelmäßig unterschritten. Hier wird negiert, dass zunehmende Elektromobilität, verändertes Verkehrsverhalten der Bevölkerung und Umrüstungen der bisherigen Heizungsanlagen zu weiteren Abnahmen der Schadstoffbelastung führen werden. (NO2_Messwerte_in_Limburg_bis_2021_mit_2021_detailiert.pdf)



  • Die tatsächliche Verkehrsdichte entspricht nicht der 2005 erstellten Prognose für 2020. Die für 2020 angenommenen Werte werden tatsächlich um ca. 30% unterschritten; somit verändern sich prognostizierte Entlastungen durch eine Südumgehung und damit auch eine Kosten-/Nutzenrelation. 


  • 2022 kann nicht mehr mit Argumenten aus 2012 (letzter Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Limburgs zur Südumgehung) ein Straßenbau begründet werden. Die „17 Goals“ der UN, der „Green Deal“ der EU, die EU-Taxonomie und der Koalitionsvertrag der Bundesregierung fordern die Beachtung des Klimaschutzes; ein Straßenbau würde diese Ziele konterkarieren. Zudem werden in Limburg mit dem Masterplan Mobilität 2030 bereits viele Maßnahmen aufgeführt, die zu einer Verbesserung der Verkehrssituation in Limburg beitragen werden. 

Für ausführliche Argumentation sehen Sie bitte in unserer Rubrik Presse den Titel "Zusammenfassung Argumente gegen BI "für eine Südumgehung""